Im Zuge ihrer Reise durch den Kreis Kleve hat die SPD-Bundestagsabgeordnete kürzlich in Kerken Halt gemacht. Im Michael-Buyx-Haus traf sie sich mit Bürgermeister Dirk Möcking und Vertreterinnen und Vertretern der Ratsfraktionen. Gemeinsam sprachen sie über Themen, die die Gemeinde derzeit besonders beschäftigen.
Neben dem Thema Niersexpress, der Reform der Grundsteuer und den Straßenausbaubeiträgen standen insbesondere die Fragen nach bezahlbarem Wohnraum und zur ärztlichen Versorgung im Vordergrund.
Wie vielerorts im ländlichen Raum mangelt es in Kerken an preiswertem Wohnraum, gerade für Alleinstehende, Paare oder kleine Familien. Barbara Hendricks erklärte, dass das Thema eine breitere Personengruppe betreffe als man häufig vermute: Die Einkommensgrenzen für einen Wohnberechtigungsschein seien so hoch, dass etwa 40 % der Bevölkerung ein theoretisches Anrecht darauf hätte – nur stünden dem lediglich ein Anteil von 8 % gefördertem Wohnraum gegenüber. Bürgermeister Dirk Möcking betonte, dass sich der Gemeinderat einig darüber sei, dass der Anteil an gefördertem Wohnraum in Kerken steigen müsse. Barbara Hendricks, die bis 2018 auch Bundesbauministerin war, berichtete, dass viele Kommunen gute Erfahrungen mit einem Mix aus gefördertem Wohnraum, frei finanziertem Wohnraum und Eigentumswohnungen gemacht hätten. Sie ermunterte die Anwesenden, sowohl bei gemeindeeigenen Grundstücken als auch gegenüber privaten Investoren offensiv eine solche Mischung vorzugeben.
Hinsichtlich der Ärzteversorgung herrschte Einigkeit, dass es kaum kurzfristige Lösungen für eine substanzielle Verbesserung der Situation geben könne. Das Stipendiumprogramm des Kreises sei zwar gut angelaufen, jedoch würde sich der Effekt erst in einigen Jahren zeigen. Andernorts gebe es bereits gute Erfahrungen mit angestellten Ärzten, die in bestehenden Praxen zu geringeren Stundenanteilen arbeiten. „Ob dies auch eine Lösung für Kerken sein kann, lässt sich nur zusammen mit den niedergelassenen Ärzten klären“, so Barbara Hendricks, die außerdem deutlich machte, dass die kassenärztliche Vereinigung jedenfalls flexibler sein müsse.
Foto v.l.n.r. BM Dirk Möcking, Patricia Gerlings-Hellmanns (BVK), Barbara Hendricks, Andreas Vallen (BVK), Uwe Priefert (SPD), Karl-Heinz Stenmans (CDU) und Markus Pakulat (SPD)
++++